Dienstag, der 12. Juli 2017, das Aufbaulager

Um exakt 9.00 Uhr wurde eine Kettensäge vom grobschlächtigen Polier angeworfen. Der Lärm weckte unsere Küchenfrauen, von denen gesagt wird, dass sie bis tief in die Nacht feiern und jede Nacht zum Tage machen. Dies möchte ich etwas bezweifeln, denn scheinbar gilt dies nur für den ersten Abend. Und "bis tief in der Nacht" bedeutet so ca. 01.00 morgens. In den Lofoten kam man gerade aus dem Keller und hatte fünf Kilo Dorsch filetiert. Und ohne mit der Wimper zu zucken, schlenderte man in die Küche und für die nächsten zwei Stunden aus fünf Kilo Dorsch Fischnuggets zu machen! Diese ganzen Feiergeschichten scheinen doch mit zunehmender Vergangenheit immer mehr ausgeschmückt zu werden.

Das Grundgerüst

Unabhängig davon ging es nach dem Frühstück mit Kaffee, Brot, Käse und Wurst (Angemerkt, es gab noch kein schwedisches Frühstück und es wird nach dem Mittagessen auch kein Krokanteis gereicht, so wie wir es von den Lofoten kennen) weiter. Das Holz wurde umgeladen und Schnittmarkierungen wurden eingezeichnet. Sobald wurde die Kettensäge angeworfen und das Grundgerüst war in kürzester Zeit fertiggestellt.

Basis

Der Boden

Sobald das Grundgerüst stand, wurde in Nullkommanix der Boden angeschraubt.

Der Boden

Der Dachstuhl

Anschließend wurde der Dachstuhl in Angriff genommen. Dieser "Part" war auch relativ unspektakulär gewesen.

Der Dachstuhl

Das Richtfest

Und danach konnte das Richtfest gestartet werden. Die Küchencrew kam mit eiskalten Bier vorbei. Der Polier der Baustelle sammelte all sein Gedankengut und sprach ca. 20 Minuten über Haus, Grund, Werte, ehrliche Arbeit und Blablabla (wir kürzen das hier mal ab). Naja, seien wir mal ehrlich, er las das ganzes Zeugs mit seinem Handy aus dem Internet ab. Aber seien wir auch so ehrlich, die Hälfte der Anwesenden hat tatsächlich geglaubt, der Polier hat alles dem Stehgreif herausgefaselt.

Das Richtfest

Zwischenstand

Beide Seitenwände sind nun fertig. Ab Morgen werden die beiden Dächer fertiggestellt. Und danach wird der sehr aufwendige Innenausbau vorangetrieben. Die Küchenfrauen tummeln sich mit dem Midges am See. Es wurde tatsächlich ein Fisch aus dem See geangelt. Und nun stellt sich die Frage, wer diesen Fisch nun filetieren möchte. Preti-Dings und ab in die Küche zum Filetieren. Damit ist der geheimnisvolle Fluch, der seit einigen Jahre hier am See Sjö-a-Sjö, gebrochen. Es gibt wieder Hoffnung für alle Hobby-Angler auf dieser Seite des Sees.

Zwischenstand

Fernglas - Liebe oder was?

Nach dem Abendessen beschloss ein Teil der Küchencrew zu den Midges und Mücken zu wandern. Der Steg, die See und der frühe Sonnenuntergang (natürlich lächerlich im Vergleich zu den Lofoten), die Mücken und eine gewissen Menge an Bier sorgten für einen kurzen und rühseligen Moment der Verbundenheit. Verbunden durch die Nähe (denn dadurch gab es nur eine Angriffseite pro Person für die Mücken) fuchelte die Küchencrew mit den Händen so weit rum, um den Zeitpunkt einer Waffenpause der Midges auszunutzen und ein Zeichen der Lagerliebe zu choreografieren. Man kann natürlich auch ein Fernglas deuten, aber es bedeutet auch Schwedenliebe und Küchenliebe. Dies kann nur jemand verstehen, der seit zwölf Jahren ständig dabei war. [PS: ich wurde genötigt, dies zu schreiben!]

Fernglas oder Was?

Kleiner Fisch - große Wirkung

Zurück zum Fisch. Naja, in den Lofoten würde man "ja ja" dazu sagen und weiter die Lottozahlen vergleichen, oder "Was willst du mit den Fischfetzen da?" fragen.

Der Hecht

Zum Vergleich

Nach drei Stunden ARBEIT wurden 17 Köhler und zwei Dorsche aus der See geangelt. Nur der vereinbarte Abgabepunkt des Bootes um 23.00 Uhr verhinderte, dass das ganze Boot mit Fisch gefühlt wurde. Das nennt man Angeln!

Der Hecht