Hartnäckiger ‘nederbörd’ vertrieb in den frühen Morgenstunden unsere Outdoor-Teilis von der Peter-Braas-Stelle zurück in die trockende Stuga. Survival-Technisch hätte man etwas mehr Einfallsreichtum erwartet, indem z.B. ein Shelter gebaut wird, die nassen Sachen über Feuer getrocknet werden oder ganz hart: man ignoriert den Regen einfach. Aber das kann man beim nächsten Mal als Steigerung in Betracht ziehen.
In der Stuga angekommen, wurde erstmal so richtig reingehauen. Ein altes schwedisches Sprichwort (in 25 Kombinationen) sagt: Regen macht hunriger. Und in unserem Fall heißt das: ‘nederbörd gör dig hungrig’. Jahrelange Erfahrung der Küchencrew kann diese Weisheit nur bestätigen.
Nach dem Frühstück wurde die Stuga in eine Spielwelt umgebaut. An den Tischen gab es die unterschiedlichsten Spiele für die Teilis. Während die Mädels mehr beim Bingo (hier kann man Slush-Eis-Gutscheine oder eine große Bonbon-Tüte gewinnen) aufzufinden waren, interessierten sich unsere coolen Jungs eher für ‘Poker’.
Das Highlight des Tages war dann das Mittagessen - zwölf Kilo Sauerbraten mit 184 Klößen und zwölf Kilo Rotkohl wurden von den Teilis verputzt. Nochmal zur Wiederholung: zwölf Kilo Sauerbraten mit 184 Klößen und zwölf Kilo Rotkohl.
Die Küchencrew konnte nur ungläubig beobachten, wie nach und nach alles restlos aufgefuttert wurde und hatte etwas Bammel, den Teilis während der Essensausgabe zu nahe zu kommen.
Mehrere Stunden Vorbereitungen wurden allein für die Klöße benötigt. Die ganze Arbeit war nach gefühlten extrem kurzen zehn Minuten weggeputzt. Einfach weg. Einige Mitarbeiter hatten ein paar Tränen in den Augen. Und hier half auch nicht, dass Ordnungsamt Lukas Walter streng darauf achtete, dass beim Essen keine ‘Snapback Cap’ getragen wurden. Das musste die Crew um Küchenchef Zahli erstmal verdauen.
Wenn jemand nach dem Mittagessen einen Mitarbeiter aus der Küchencrew etwas gefragt hatte (z.B. habt ihr noch etwas Küchenpapier), dann schrie der Mitarbeiter wütend und gleichzeitg verzweifelt nur ‘ZWÖLF KIIIIILOOO’ zurück und rannte weinend aus der Küche raus. Aber keine Sorge, dem Mitarbeiter geht es gut. Lagerchef Zahli war bereits zum Einkaufen in Richtung Växjö unterwegs. Nur in Schweden!
Die Teilis waren begeistert. Einfach nur begeistert. Und jetzt gibt es das ganze Zeug auch zum Anfassen!
Jeder Teilnehmer, der zum ersten Mal im Lager ist, macht unwillkürzlich irgendwann die Bekanntschaft mit den Toiletten im Lager (Die Älteren kennen das natürlich schon). Von außen sieht es ganz normal aus. Hinweisschilder, Waschgelegenheiten und zwei Türen mit den üblichen Kennzeichen. Betritt man irgendwann den Raum hinter einer dieser Türen, dann ist auch noch alles ok. Öffnet man den Deckel, dann gibt es nun zwei Möglichkeiten (aber kein zurück mehr):
Aus unseren Erfahrungen sind die Jungs eher bereit, die rote Pille zu nehmen und schauen REIN. Die Mädels neigen dazu, die blaue Pille zu nehmen und schauen NICHT REIN.
Ab heute ist das alles egal: Die Klodienst-AG ist da. Und mit den informativen Video-Tutorials (Anleitungen lesen ist ja heute nicht mehr hip) auf Youtube kann dabei nichts mehr schief gehen. Vielleicht reicht es für weitere Aktivitäten zuhause. Dort sind die Anforderungen nicht so hoch wie im Lager.
Gegen Abend lockerte sich das Wetter auf und das Chaos Spiel konnte draußen gespielt werden. Alle Teilis rennen schreiend durch den Wald und suchen Karten mit Nummern. Hinter den Nummer verbirgt sich ein Code und eine Aufgabe rund um das Lager. Diese Aufgabe muss dann gelöst werden und mit dem Code wird das Geheimnis geknackt.