Liebe Schwedenfreunde,
heute schauen wir mal hinter den Kulissen. Um genau zu sein, in die neue Brothütte, die rechts vom Brotbackofen steht. Jeden Tag backen “wir” in unserem Brotbackofen bis zu elf Brote selber. Sonnenblumenbrot, Weißbrot, Roggenmischbrot, Kürbiskernbrot und Mehrkornbrot gibt es täglich zur Auswahl. Mit dem königlichen wir meinen wir aber unsere Bäckerin Claudia, die hier jeden Tag unglaubliche Brote aus dem Ofen zieht. Beim Frühstück und Abendbrot wird hier daher auch ordentlich zugelangt. Pro Mahlzeit werden im Lager fast zehn Brote aufgeschnitten und dann von den Teilis und Mitarbeitern verputzt. Hier ein riesen Dank an Claudia unsere Bäckerin!!
Nach dem gestern Freundschaftsarmbänder geknüpft wurden, sind heute Perlenketten an der Reihe. Auf expliziten Wunsch der Teilis haben wir die Perlen in allen verschiedenen Varianten aus den Tiefen unseres Lagers gekramt. Ob Plastikperlen, Glasperlen oder Holzperlen gewünscht sind, wir haben sie alle dabei. Unser Mathematiker vor Ort errechnet derzeit alle Permutationen und Kombinationen, die mit der Menge an Perlen von den Teilis konstruiert werden können, ohne dass sich das Muster wiederholen kann. Wir wollen natürlich nicht langweilig sein.
Bei strahlendem Sonnenschein verkriecht sich die Spiel-AG in die Hütte. Um ganz ungestört hier Polish Poker spielen zu können, werden die Scheiben abgedunkelt und der Einsatz vorher festgelegt. Glücksspiel findet auch hier im Wald nur hinter verschlossenen Türen statt. Als Einsatz gelten die Früchte des Waldes, was man gerade so vor der Hütte gefunden hat: Tannenzapfen, Kienspann, gewöhnlicher Baumbart, knorrige Wurzeln und flache Steine.
bei spritzigen 23 Grad Lufttemperatur wagten sich einige Teilis in den See.
Das im letzten Jahr vorgestellte Spiel ist auch in diesem Jahr wieder der Renner. Bei der ersten Nachfrage wollte die Hälfte der Teilis mit zum Sportplatz ins Dorf fahren, um sich dort gegenseitig mit den Pompfen zu kloppen. Doch die Plätze sind begrenzt. 19 Teilis hatten heute die Chance, aber morgen ist ja auch noch ein Tag.
Hier noch eine kleine Erklärung für alle, die es nicht kennen. Jugger ist eine Mischung aus American-Football und Gladiatorenkämpfen: Zwei Mannschaften à fünf Feldspieler versuchen, den Jugg (Spielball) in der Mitte des Spielfeldes zu erobern und ins Platzierfeld der gegnerischen Mannschaft zu stecken. Vier der fünf Spieler sind mit sogenannten Pompfen ausgestattet, den Spielgeräten des Jugger. Wird ein Spieler von einer Pompfe getroffen, kann er eine zeitlang nicht ins Spielgeschehen eingreifen. Der fünfte Spieler (Läufer) trägt keine Pompfe. Er ist der einzige, der den Jugg in die Hand nehmen darf. Seine Aufgabe ist es, geschützt durch seine Mitspieler den Jugg zu platzieren und damit zu punkten.
Unterdessen wurde fleissig für das Bergfest am kommenden Samstag trainiert und geübt.
Einige kennen es bestimmt als Brettspiel aus den 60er, 70er, 80er, 90er Jahren: Stratego - hier in Schweden wird die Outdoor-Variante gespielt: Zwei Mannschaften versuchen sich gegenseitig die Fahne wegzunehmen.
Jeder Spieler bekommt eine Karte mit einem Rang zugeordnet. Er kann nur andere Spieler mit einem niedrigeren Rang einfangen. Trifft er auf einen Spieler mit gleich Rang oder höher, dann hat er Pech und wird selbst gefangen. Spione können Gefangene befreien und wird die Person mit dem Rang „Fahne“ gefangen/gefunden, hat das Team sofort gewonnen.
Nach 45 Minuten war das Spiel entschieden, da ein Team alle gegnerischen Spione gefangen hatten und niemanden mehr die anderen Spieler befreien konnte - Dead-Lock! Die Fahnen waren dagegen bestens versteckt.
