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Boje-Schwedenfreizeit 2013 bis 2024

vom 5. Juli bis 20. Juli 2024

Lenhovda, Småland, Schweden

Am Netz

Bei strahlendem Sonnenschein am Morgen konnten wir Volleyball am Platz spielen. Aufschläge wurden geübt und selbst eine paar Ballwechsel haben geklappt. Okay, das Bild erinnert jetzt mehr an den Stand-Fußball der 70er Jahren, aber als der Volleyball wieder gefunden wurde, ging es richtig ab!

Manchmal fragt man sich, wie Freizeiten in den 70er ohne direkte Echtzeit-Kommunikation funktionierten, aber wir gehen natürlich mit der Zeit. Ausgewählte Zelte konnten ihre Handys am (Strom)-Netz (man beachte das raffinierte Teekesselchen auch bekannt als Homonymen) aufladen, damit die Kommunikation wieder funktioniert.

Unter dem Vorwand, die Eltern über die aktuelle Lage zu informieren, kamen wir den Fürbitten nach.

Heute war es endlich soweit! Der erste Hecht ging ins Netz (wieder ein Teekesselchen - cool, was!).

Derweil haben einige Teilis sich für die kommende Olympia vorbereit. Darüber werden wir demnächst berichten.

Beeindruckendes Wolkenpanorama
Beeindruckendes Wolkenpanorama

Nach dem Mittagessen konnten die Teilis in den Kreativbereich abtauchen. Einige fädelten Perlenarmbänder für den Anfang und Fortgeschrittende flochten Körbe mit einer besonderen Flechttechnick aus Pettichrohr.

Dafür wurde morgens schon das Material in Wasser eingelegt, damit es am Nachmittag flexibel zu flechten war. Und Wasser haben wir reichlich. Es gibt Wasser aus dem Brunnen, am See und vom Himmel.

Falls der Volleyball am Netz (!) nicht gerade gesucht wurde, konnten einige Teilis beim Wikinger-Schach beobachtet werden. Die richtig coolen Teilis spielen natürlich Mölkky und setzen somit neue Maßstäbe hier im Lager.

Wichtig dabei ist es, so tun als wäre Mölkky so gewöhnlich wie jede andere bekannte Sportart, falls man danach gefragt wird, was zum Teufel Mölkky sei.

Seien wir doch ehrlich, es hört sich nach einer schwedischen Milchsorte an. Niemand kommt auf Idee, das wäre ein finnisches Geschicklichkeitsspiel, bei dem man einen Stock durch die Gegend pfeffert und durch ein komplexes Geflecht aus Regeln, Anweisungen und anhand der Flugkurve Punkte bestimmt, addiert, subtrahiert und miteinander multipliert werden, wobei anschließend der Gewinner nach 50 Punkten feststeht.

Zum salzigen Spucknapf

Nach dem Abendessen haben alle Teilis ihr Taschengeldkonto beim Kiosk geplündert, um ihr Glück im Casino ‘Zum salzigen Spucknapf’ zu versuchen.

Die erste Hürde waren schon unsere Türsteher, die den Eintritt erst zuließen, wenn der Teili seine Wie-Hart-Bist-Du?-Prüfung überzeugend darbieten konnte. Neben Ketchup-Flaschen-Öffen oder das Tatoo des Türstehers um 180 Grad umdrehen, war Überzeugungsarbeit notwendig. Kurz oder lang es bildete sich eine lange Warteschlange.

Drinnen angekommen, waren die Taschen einer Teilis nach kurzer Zeit leer und es wurden das gesamte Hab und Gut beliehen: Handys, Brillen, Kissen, Koffer. Hoffentlich können sie alles wieder auslösen.

Wie hart bist Du?
Wie hart bist Du?

Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon so spät?

Nach 41 Jahren zum City-Gross und zurück, nach unzähligen Kilometern durch schwedische Waldwege auf der Suche nach Elchen leitet Lagerchef Zahli offiziell zum letzen Mal die Schweden-Freizeit von der Boje im Jahre 2024.

Wir sagen Danke für den kontinuierlichen Einsatz der letzten 41 Jahre, die dieses Refugium geschaffen, erhalten, gepflegt und organisiert haben. Wir sagen Danke für Jörgs verrückten Ideen, damit wir im Lager nichts vermissen und eine unvergessliche Zeit verbringen können.

Ein kleiner Auszug: ein Waschhaus, einen Brunnen, einen Wasserturm, einen Steg, eine Outdoor-Küche, zwei Nurdach-Hütten, Satelliten-Fernsehen für Fußballübertragungen, Solar-Strom, warmes Duschwasser, eine Treppe, genug Kaminholz, Licht in der Stuga, kühle Getränke, das Schwedenmüsli, einen Pizzaofen, die Grillhütte, ein Tipi, ein paar Wildfangkameras für böse Buben, Unmengen an Werkzeug, eine Leiter für den Schornsteinfeger, Tischtennisplatten, eine Sauna, viele 12V-Batterien, über 100 Diskos, ein paar Stromaggregatoren, einen Holzhofen, einen Blog, ein Boot, Kanus und Paddelboote, natürlich jede Menge Zelte, einen Volleyball-Platz, eine Feuerschale, viele Metro-Kisten, Budget für viele Projekte, jede Menge gute Zeit und lange Gespräche in der Küche über Gott und die Welt.

In dieser Zeit wurden Freundschaften gefunden, Familien gegründet, Taufen veranstaltet, übergreifende Generationen verbrachten und verbringen hier die Sommerferien.

Danke!

Heute ist nicht alle Tage. Ich komm wieder, keine Frage
Heute ist nicht alle Tage. Ich komm wieder, keine Frage